06.06.2025, 09:16 Uhr

ÖIF bei den Pfingstdialogen 2025: Matthias Beck über die Werte Europas und deren Zukunft

Vortrag und Podiumsdiskussion zu den Herausforderungen und Chancen Europas

Professor Matthias Beck während seines Impulsvortrages © Olha Soldatenko/ÖIF

v.l.n.r: Edwin Schäffer (ÖIF), Professor Matthias Beck, Europa- und Integrationsministerin Claudia Plakolm, Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrat Willibald Ehrenhöfer, Monika Köppl-Turyna (Direktorin von EcoAustria), Herwig Hösele (Organisator der Pfingstdialoge) © Olha Soldatenko/ÖIF

Rund 200 Teilnehmer/innen folgten den spannenden Vorträgen © Olha Soldatenko/ÖIF

Die Teilnehmer/innen des ÖIF bei den Pfingstdialogen 2025 © Olha Soldatenko/ÖIF

Am 5. Juni war der deutsche Theologe und Ethiker, Professor Matthias Beck, auf Einladung des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) beim 13. Steirischen „Geist & Gegenwart“-Pfingstdialog auf Schloss Seggau zu Gast. Er hielt vor rund 200 Teilnehmer/innen einen Vortrag über die Werte Europas als Fundament für Freiheit und Verantwortung.

Die Werte Europas – Fundament für Freiheit und Verantwortung

Matthias Beck betonte in seinem Vortrag, dass die europäischen Werte tief in einem Menschenbild verwurzelt seien, das die Würde jedes Einzelnen in den Mittelpunkt stelle. Dieses Prinzip sei unantastbar und bilde die Grundlage moderner Demokratien. Bereits in der Antike hätten Philosoph/innen nach einem guten Leben gestrebt – geprägt von Tugenden wie Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß. Ein zentrales Element europäischer Werte sei laut Beck das Verständnis von Freiheit – verstanden nicht nur als Selbstbestimmung, sondern vor allem als Übernahme von Verantwortung. Wahre Freiheit beginne dort, wo der Mensch Verantwortung übernehme – für sich selbst und für die Gemeinschaft. Rechte und Pflichten seien in diesem Zusammenhang untrennbar miteinander verbunden. Er verwies auf Immanuel Kant, der gefordert habe, den Menschen niemals als bloßes Mittel zum Zweck, sondern immer als Zweck an sich zu betrachten. Diese Haltung präge bis heute das moderne Verständnis von Menschenwürde und Menschenrechten. In einer pluralistischen Gesellschaft müssten Werte laut Beck immer wieder im Dialog reflektiert und weiterentwickelt werden. Er sprach sich für den Ansatz der Diskursethik nach Jürgen Habermas aus, der rationale Argumente in den Mittelpunkt eines demokratischen Aushandlungsprozesses stelle.

Gerade angesichts globaler Herausforderungen sei klar: Werte seien kein Luxus, sondern eine notwendige Orientierung in einer komplexen Welt. Sie schafften Zusammenhalt, ermöglichten Verständigung und stärkten die Grundlagen eines freien und solidarischen Europas. Die großen Herausforderungen, die Europa derzeit zu meistern hat, standen im Zentrum des 13. Steirischen „Geist & Gegenwart“-Pfingstdialog auf Schloss Seggau, dessen Kooperationspartner der ÖIF ist.

„Forum Generale“: Chancen und Herausforderungen für Europa im globalen Spannungsfeld

Im Rahmen der Podiumsdiskussion „Forum Generale“ diskutierten hochkarätige Expert/innen unter dem Titel Challenge.Europe zentrale politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunftsszenarien für Europa. Zu den Diskussionsteilnehmer/innen zählten Prof. Matthias Beck (Universität Wien, Theologe und Ethiker), Willibald Ehrenhöfer (Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrat der Steiermark), Dr. Monika Köppl-Turyna (Direktorin von EcoAustria), Bundesministerin Claudia Plakolm (Ministerin für Europa, Integration und Familie) sowie Ernst Sittinger (Mitglied der Chefredaktion der Kleinen Zeitung). Im Zentrum standen dabei Fragen nach Europas Position im Spannungsfeld von Sicherheit, Demokratie und Wirtschaft sowie nach der Handlungsfähigkeit und Verantwortung Europas im globalen Kontext.

Über Matthias Beck 

Univ.-Prof. Dr. Matthias Beck ist Moraltheologe, Pharmakologe und katholischer Priester. Er war bis 2022 außerordentlicher Universitätsprofessor für Moraltheologie an der Universität Wien und ist derzeit Pfarrer in der Pfarre St. Josef zu Margareten. In seinen zahlreichen Publikationen und öffentlichen Auftritten setzt er sich mit Fragen von Ethik, Religion, Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt auseinander. Beck plädiert für einen wertebasierten gesellschaftlichen Dialog, in dem christliche Grundprinzipien wie Solidarität, Menschenwürde und die Unterstützung Schwächerer zentrale Rollen spielen. Er gilt als Verfechter eines praxisnahen Ethikunterrichts und betont die Bedeutung von kultureller Verwurzelung für gelingende Integration. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen „Healthcare Management Control“ (2024), „Gott finden, wie geht das?“ (2020) und „Was uns frei macht“ (2018).

 

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