Bundesländer 2022 | Zahlen, Daten und Fakten
ÖIF-Bundesländer-Broschüre: Größter Zuwachs von Migrant/innen in der Steiermark und Oberösterreich
Die ÖIF-Publikation „Bundesländer – Statistiken zu Migration & Integration 2022“ liefert detaillierte Daten zu Herkunft und Migrationsbewegungen in allen neun Bundesländern
1,842 Millionen Menschen mit ausländischem Geburtsort lebten zu Beginn des Jahres 2022 in Österreich, das entspricht mit 20,5% der Gesamtbevölkerung mehr als jeder fünften Person im Land. Gegenüber Anfang 2017 ist der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung um 1,6 Prozentpunkte gestiegen. Die meisten Personen aus dieser Gruppe wurden in Deutschland, Bosnien-Herzegowina und der Türkei geboren. Aus dem Ausland wanderten im Jahr 2021 rund 154.200 Personen nach Österreich ein (2020: 136.300) und rund 101.700 Personen wanderten ins Ausland ab. Die meisten Zuzüge kamen aus Deutschland, Rumänien und Syrien.
Knapp 38 Prozent der Wiener Bevölkerung im Ausland geboren
Der Anteil der Bevölkerung mit ausländischem Geburtsort an der Gesamtbevölkerung eines Bundeslandes war mit 37,6 Prozent in Wien am höchsten – fast 725.300 Personen mit ausländischem Geburtsort leben in Wien. Gemessen an der Gesamtbevölkerung lebten die meisten Menschen mit ausländischem Geburtsort nach Spitzenreiter Wien (39,4%) in Oberösterreich (13,6%) und Niederösterreich (12,4%), während im Burgenland der Anteil am niedrigsten war (2,0%). Den stärksten Zuwachs an Personen mit ausländischem Geburtsort verzeichnen die Bundesländer Steiermark (plus 15%), Oberösterreich (plus 13,9%) und Burgenland (12,9%), den schwächsten Zuwachs verzeichneten Wien (9,9%) und Niederösterreich (9,2%).
Arbeitslosigkeit von Ausländer/innen in Wien und Kärnten am höchsten
Im Jahr 2021 betrug die Gesamtarbeitslosenquote österreichweit 8,0 Prozent, das sind 1,9 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2020, das aufgrund der Coronapandemie stärker von Arbeitslosigkeit betroffen war. Ausländer/innen sind aber nach wie vor stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Inländer/innen. Während die Arbeitslosenquote der Österreicher/innen von 8,4 Prozent im Jahr 2020 auf 6,8 Prozent im Jahr 2021 sank, verringerte sich die Quote unter ausländischen Staatsangehörigen österreichweit von 15,3 Prozent (2020) auf 11,9 Prozent (2021). In Wien überstieg die Arbeitslosenquote sowohl von Inländer/innen (10,3%) als auch Ausländer/innen (18,1%) den österreichweiten Durchschnittswert von 6,8 Prozent. Die nächsthöheren Werte gab es in Kärnten mit 8,3 Prozent bei Österreicher/innen und 11,7 Prozent bei Ausländer/innen, die niedrigsten Werte verzeichneten bei ausländischen Staatsangehörigen das Burgenland (5,5%) und Oberösterreich (8,1%) und bei den Österreicher/innen Oberösterreich (4,3%) und Salzburg (4,5%).
Mehr als ein Viertel der Schüler/innen spricht eine andere Umgangssprache als Deutsch
Im Schuljahr 2020/21 hatten 27,2 Prozent der 1.142.342 Schüler/innen in Österreich eine andere Umgangssprache als Deutsch. Dieser Anteil ist im Verhältnis zum Schuljahr 2015/16 um 3,4 Prozentpunkte gestiegen. Es zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Schultypen: An Sonderschulen (41,8%), Polytechnischen Schulen (36,2%) und Neuen Mittelschulen (33,8%) war der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit nichtdeutscher Umgangssprache höher als im Durchschnitt. Im Gegensatz dazu hatten nur 21,6 Prozent der Schüler/innen einer AHS und BHS sowie 18,5 Prozent einer Berufsschule eine andere Umgangssprache als Deutsch. Während der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit nichtdeutscher Umgangssprache in Wien mit 53,3 Prozent am höchsten war, lag der Anteil in Kärnten mit 16,5 Prozent am niedrigsten.
ÖIF-Publikationen zum Herunterladen
Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) gibt jährlich die Informationsbroschüre „Bundesländer“ heraus. Diese bereitet aktuelle Zahlen und Informationen zu Herkunft und Migrationsbewegungen von Flüchtlingen und Migrant/innen sowie zu den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung und Sprache in allen neun Bundesländern Österreichs kompakt und übersichtlich auf und gibt einen direkten Vergleich zu den letzten fünf Jahren. Die Broschüre steht auf www.integrationsfonds.at/publikationen zum Download zur Verfügung.