ÖIF-Studie l Integrationsbarometer 1/2021
Zentrale Ergebnisse
- Ein erneuter Anstieg der Covid-19-Fälle und die wirtschaftliche Lage durch die Corona-Krise sind derzeit die größten Sorgen der Österreicher/innen. Migrationsthemen sind im Vergleich dazu etwas weniger wichtig. Am meisten Bedeutung im Bereich Migration hat das Thema politischer Islam.
- 45% der Bevölkerung sind der Meinung, dass Migrant/innen in ihren systemrelevanten Berufen einen beachtlichen Anteil zur Bewältigung der Corona-Pandemiegeleistet haben.
- Das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen hat sich im Vergleich zur letzten Umfragewelle im August 2020 signifikant verschlechtert. Hier spielt nicht nur der Terroranschlag, sondern auch die Verunsicherung aufgrund der Corona-Krise eine tragende Rolle.
- Das Zusammenleben mit Migrant/innen, die man aus Arbeit, Schule, Nachbarschaft oder Freundeskreis persönlich kennt, wird mehrheitlich positiv bewertet. Hat man bei Zuwander/innen jedoch kein bekanntes Gesicht, sondern eine anonyme Gruppe vor Augen, fällt die Bewertung negativer aus. So findet das Zusammenlebenmit Migrant/innen im Allgemeinen in der Arbeit oder in Geschäften zwar noch eine Mehrheit positiv, in der Schule, im Wohnviertel und im öffentlichen Raum wird es jedoch mehrheitlich negativ wahrgenommen.
- Als Probleme im Zusammenleben werden vor allem kulturelle Unterschiede, die Einstellung gegenüber Frauen und die Integrationsbereitschaft gesehen. Die Wahrnehmung des politischen
- Islam als ein Problem ist vermutlich vor dem Hintergrund des Terroranschlags im Vergleich zum August um 11 Prozentpunkte angestiegen.
- Die Wahrnehmung von Parallelgesellschaften hat sich verstärkt. Diese werden vor allem im öffentlichen Raum und im Wohnviertel geortet. Diese werden vor allem im öffentlichen Raum und im Wohnviertel geortet, weniger dagegen in Geschäfts- und Einkaufsvierteln oder auf der Arbeit.
- In Bezug auf die Vorschläge zum Thema Migration und Integration steht die Bevölkerung vor allem berufsspezifischen Sprachkursen, einer integrationsfördernden Ausrichtung des islamischen Religionsunterrichts und der Kontrolle islamischer Religionslehrer/innen durch den österreichischen Staat positiv gegenüber.
- Für stärkere Maßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung, eine stärkere Einbindung der Eltern in die Bildung ihrer Kinder und eine Ausbildung von Migrant/innen in Mangelberufen finden sich breite Mehrheiten.