15 Jahre Liese Prokop Stipendium: ÖIF förderte über 600 engagierte asylberechtigte Studierende
Am 16. November 2022 wurde im Bundeskanzleramt das Liese Prokop Stipendium an 16 Studierende vergeben. Bereits seit 2007 unterstützt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) mit dem Stipendium asylberechtigte Student/innen bei ihrer Integration sowie beim Absolvieren ihres Studiums. Seit dem Jahr 2007 wurden in diesem Rahmen bereits mehr als 600 Personen gefördert, die an einem Vorstudienlehrgang teilgenommen haben bzw. ihr Studium an einer österreichischen Universität nostrifizieren ließen und keine Studienbeihilfe erhalten haben.
Integrationsministerin Susanne Raab: „Ich freue mich, dass der Österreichische Integrationsfonds mit dem Liese Prokop Stipendium auch heuer wieder engagierte Studierende beim Absolvieren ihres Studiums unterstützt. Besonders in Zeiten eines enorm hohen Bedarfs an Fachkräften, wie auch an Arbeitskräften im Allgemeinen, ist eine höhere Ausbildung ein Sprungbrett, um die Chancen, die der österreichische Arbeitsmarkt bietet, zu nützen. Die Eigenmotivation und die Entschlossenheit, Angebote aktiv wahrzunehmen, entscheiden am Ende darüber, wie schnell und nachhaltig man am österreichischen Arbeitsmarkt Fuß fasst." Im Anschluss an die Ansprache der Bundesministerin erinnerte der Spitzensportler und ehemalige Handballtrainer Gunnar Prokop an seine Frau, die Namensgeberin des Stipendiums, und überreichte gemeinsam mit ÖIF-Direktor Franz Wolf und der Leiterin des Teams ZUSAMMEN:ÖSTERREICH, Fitore Morina, die Diplome an die Studierenden.
16 Studierende aus drei Nationen werden gefördert
Insgesamt erhalten im Studienjahr 2022/23 16 Bewerber/innen das Liese Prokop Stipendium, darunter sechs Frauen und zehn Männer. Die aus Syrien, dem Iran und dem Irak stammenden Stipendiat/innen erhalten monatlich 300 Euro für maximal sechs Semester. Zu den Studienrichtungen, für die sie sich entschieden haben, gehören Humanmedizin, Zahnmedizin, Pharmazie, Rechtswissenschaften sowie transkulturelle Kommunikation.
Bei der Verleihung anwesend war ebenfalls die ehemalige Stipendiatin Dora Bertrand, die sich mit motivierenden Worten an die Studierenden wendete: „Das Liese Prokop Stipendium hat mir bei meinem Start in Österreich geholfen, und ich konnte dadurch ein wichtiges Netzwerk für meine berufliche Zukunft aufbauen.“
Neben der Unterstützung im Studium und der Hilfeleistung beim Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt sind weitere Schwerpunkte des Rahmenprogramms die Vermittlung der österreichischen Kultur und Geschichte, ehrenamtliche Aktivitäten sowie Vernetzungstreffen. Dazu gehören etwa der Besuch des österreichischen Parlaments, des Hauses der Geschichte Österreich, der KZ-Gedenkstätte Mauthausen sowie Unternehmensbesuche bei der Arbeiterkammer oder der Industriellenvereinigung.
Voraussetzungen für das Stipendium
Für das Liese Prokop Stipendium bewerben können sich asylberechtigte Studierende im außerordentlichen Studium oder Nostrifikationsprozess, die sich auf eine oder mehrere Ergänzungsprüfungen (z.B. durch den Besuch eines Vorstudienlehrganges) vorbereiten. Ebenso muss die/der Bewerber/in eine Inskription an einer Universität oder Fachhochschule in Österreich vorweisen sowie vor Vollendung des 30. Lebensjahres sein.