08.03.2022

Integrationsministerin Susanne Raab besucht ÖIF-Frauenzentrum in Wien

Anlaufstelle für Zuwanderinnen zu den Themen Integration, Deutsch-Lernen, Bildungschancen und Arbeitsmarkt, Gesundheit, Selbstbestimmung und Gewaltschutz

Das Frauenzentrum des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) im Integrationszentrum Wien bündelt Integrationsangebote für Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund unter einem Dach. Das Frauenzentrum bietet Beratungen und Informationen für alle Migrantinnen in Österreich an und stellt in Zusammenarbeit mit renommierten Partnerorganisationen spezifische Integrations- und Förderprogramme, Seminare, sowie Sprechstunden, Dolmetsch- und Unterstützungsangebote zur Verfügung. Auch für Frauen, die derzeit auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine nach Österreich kommen, werden bereits Beratungen angeboten und darauf aufbauend weiterführende, auf den Bedarf abgestimmte, Integrationsangebote entwickelt.

„An diesem Weltfrauentag sind unsere Gedanken vor allem bei jenen Frauen und Kindern, die in unserer unmittelbaren europäischen Nachbarschaft vor dem russischen Angriffskrieg fliehen müssen. Frauen sind im Krieg die stillen Leidtragenden. Mir ist es daher ein besonderes Anliegen, aus der Ukraine vertriebene Frauen und ihre Kinder bestmöglich beim Ankommen und in ihrer Integration in Österreich zu unterstützen. Das Frauenzentrum des ÖIF leistet hierzu einen wichtigen Beitrag, denn erstmals werden alle Integrationsangebote unkompliziert und niederschwellig für alle Frauen mit Migrationshintergrund unter einem Dach zugänglich sein“, so Integrationsministerin Susanne Raab.

Sonia Koul leitet das Frauenzentrum, das mit Anfang 2022 seine Arbeit aufgenommen hat: „Wir bieten Frauen eine unkomplizierte Anlaufstelle für alle Themen in Zusammenhang mit ihrer Integration. Ob Deutschkurse, Arbeitsmarkteinstieg, Weiterbildung oder auch heiklere Themen wie Selbstbestimmung und Gewaltschutz – hier kann alles offen besprochen werden. Wir passen uns dem Bedarf immer neu an, wie man aktuell an dem Konflikt in der Ukraine sieht. Es wurde rasch mit Frauen aus der ukrainischen Community in Österreich Kontakt aufgenommen, um zu hören, was die geflüchteten Frauen in deren Umfeld brauchen. Mittlerweile finden regelmäßige Treffen statt und auch eine erste Beratung vor Ort oder eine Infohotline wird für diese Frauen angeboten. Ihre Kinder können sie jederzeit mitnehmen – wir bieten im Bedarfsfall Betreuung an.“

Angebote des Frauenzentrums

  • Individuelle Beratung im Frauenzentrum zum Integrationsprozess in Österreich
  • Sprechstunden mit Integrationskoordinatorinnen: persönlich, direkt und vertraulich Fragen zur eigenen Integration klären, Chancen zu Bildung und Beruf besprechen und Deutschlernangebote nutzen
  • Seminare mit Expert/innen zu den Schwerpunktthemen Arbeit, Bildung, Gesundheit, Gewalt-schutz, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung
  • Gesundheits-Sprechstunden mit Ärzt/innen und Gesundheitsexpert/innen
  • Gewaltschutz-Sprechstunden mit Polizeibeamt/innen und Expert/innen von Gewaltschutzeinrichtungen
  • Bewerbungscoaching: Beratung zu Chancen am Arbeitsmarkt inkl. Erstellung eines professionellen Lebenslaufs und Bewerbungstraining
  • Exkursionen zu wichtigen Einrichtungen und Anlaufstellen
  • Mentoring- und Integrationsprogramme für Frauen
  • Spezielle Deutschlern-Angebote für Frauen und Kinder

Mehrsprachiges Beratungsangebot vor Ort
Das Frauenzentrum steht allen Migrantinnen und geflüchteten Frauen kostenfrei und auf Wunsch auch anonym zur Verfügung. Es ist keine Anmeldung für Beratungen und Sprechstunden erforderlich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Frauenzentrums sprechen mehr als zehn Sprachen. Eigene Community-Mitarbeiterinnen arbeiten gezielt mit ukrainischen, arabischsprachigen, afghanischen und iranischen, türkischen, b/k/s-sprachigen Frauen. Bei Bedarf steht während der Teilnahme an Beratungen und Seminaren eine Kinderbetreuung zur Verfügung.

Im Fokus: Unterstützung beim Arbeitsmarkteinstieg
In Zusammenarbeit mit Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern erhalten Zuwanderinnen, geflüchtete Frauen und Frauen mit Migrationshintergrund umfassende Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Österreich und werden zu den ersten Schritten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt beraten. Ziel ist es, Frauen zu bestärken, selbstbestimmt ihre Chancen in Österreich wahrzunehmen, insbesondere in Bildung und Beruf. In den Seminaren, Praxis- und Integrationskursen wird über das Schul-, Bildungs- und Berufssystem informiert. Aber auch die rechtliche Situation in Österreich, Familienplanung, Schwangerschaft, Gesundheit, finanzielle und sexuelle Selbstbestimmung werden thematisiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Vorbereitung zum Einstieg in den Arbeitsmarkt; Migrantinnen haben im Frauenzentrum etwa die Möglichkeit, einen professionellen Lebenslauf zu erstellen und werden gezielt auf Bewerbungsgespräche vorbereitet.

Vernetzung mit Frauen aus ukrainischer Community und Beratung für Geflüchtete
Rasch nach Beginn des Ukraine-Konflikts und den damit verbundenen Fluchtbewegungen hat der ÖIF ein Team zusammengestellt, welches Hilfestellungen, Integrationsangebote und Vernetzung für die ukrainische Community entwickelt und umsetzt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Wurzeln in der Ukraine beantworten Fragen, die hilfreich für die erste Versorgung und Orientierung in Österreich sind. Erreichbar ist die Hotline unter +43 1 715 10 51 – 120 von Montag bis Freitag von 08:00 – 15:00 Uhr. Regelmäßig finden im Frauenzentrum auch Austauschtreffen mit geflüchteten Müttern und Kindern aus der Ukraine statt.

Alle Informationen zum ÖIF-Frauenzentrum und den ÖIF-Angeboten zur Stärkung und Förderung von Frauen finden Sie unter www.integrationsfonds.at/frauen.

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