28.01.2023

ÖIF-Podiumsgespräch in Innsbruck: „Perspektiven – ukrainische Vertriebene in Österreich“

Am Podium: Gerhard Mangott, Professor für Politikwissenschaft, Elisabeth Minkow, Expertin für Medienkommunikation, und Moderator und Osteuropa-Experte Alexander Dubowy vom ÖIF

Wie schätzen Expert/innen die Lage in der Ukraine ein? Mit welchen Entwicklungen ist zu rechnen? Was sind die Perspektiven ukrainischer Vertriebener in Österreich? Diese Fragen standen im Zentrum einer vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) ausgerichteten Diskussionsveranstaltung am Donnerstag, dem 26. Jänner 2023, in Innsbruck. Unter dem Titel „Perspektiven – ukrainische Vertriebene in Österreich“ diskutierten Gerhard Mangott, Professor für Politikwissenschaft, und Elisabeth Minkow, Expertin für Medienkommunikation. Osteuropaexperte Alexander Dubowy vom ÖIF moderierte die Diskussion.

Szenarien des Ukrainekrieges und seine potentiellen Folgen

Russlands Invasion der Ukraine löste die größte Fluchtbewegung innerhalb Europas seit dem Zweiten Weltkrieg aus, rund 7,8 Millionen Personen haben seit Februar 2021 die Ukraine verlassen. Über 90.000 Vertriebene aus der Ukraine haben seither in Österreich Schutz gefunden. Gerhard Mangott, Politikwissenschaftler und Professor für internationale Beziehungen an der Universität Innsbruck mit dem Schwerpunkt Osteuropa und Russland, erörterte Aspekte des Kriegsverlaufs und potentielle Entwicklungen: „Im Moment gibt es keine großen Frontverschiebungen, aber beide Seiten haben gezeigt, dass sie an Offensiven denken. Worst Case für die Ukraine ist ein Zusatzgewinn von Territorien durch Russland.“ Die westliche Politik sei „in Bezug auf die Ukraine nicht geeint“, ein direkter Kriegseintritt der benachbarten Republik Belarus zeichne sich aktuell nicht ab.

Elisabeth Minkow, selbst in Kiew geboren und nach Deutschland migriert, verwies auf die Auswirkungen des Krieges auf die EU und Österreich im Bereich der Integrationspolitik: „Der unerwartete Krieg dauert nun schon fast ein Jahr an, derzeit ist Frieden nicht in Aussicht. Die Antwort der EU war eine geschlossene. Man hat schnell Maßnahmen gesetzt, welche die Aufnahme der Flüchtlinge betreffen.“ Als Beispiel nennt sie auch die Integration in den Arbeitsmarkt. „Ukrainerinnen zeigen eine große Bereitschaft zu arbeiten.“

Wiederaufbauhilfe aus dem Ausland nötig

Die Rückkehrperspektiven der vertriebenen Ukrainer/innen hängen laut Mangott vom weiteren Kriegsverlauf und etwaigen Landgewinnen Russlands ab: „Ukrainer/innen haben keine Perspektiven, wenn Städte zur Gänze zerstört wurden. Es bedarf Wiederaufbauhilfe, wirtschaftlicher und finanzieller Unterstützung aus dem Ausland. Die Rückkehrmöglichkeit für Bewohner/innen von kriegszerstörten Gebieten ist auf lange Sicht kaum möglich.“

Unterschiede zur Flüchtlingswelle 2015/2016 deutlich ersichtlich

Wesentliche Unterschiede zur Flüchtlingsbewegung aus Syrien und Afghanistan aus den Jahren 2015 und 2016 sieht Minkow: „Die Nähe zum Land, in dem Krieg geführt wird, ist bei der Ukraine größer. Es gebe weniger kulturelle Unterschiede und eine höhere Aufnahmebereitschaft. Wir haben dennoch die Gefahr, dass die Aufnahmebereitschaft abnimmt,“ Ereignisse wie der gegenwärtige Korruptionsskandal der Ukraine seien in diesem Zusammenhang wesentlich.

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