15.10.2024, 07:00 Uhr

Ahmad Mansour in Wels: „Die Gefahr der Radikalisierung von jungen Migranten ist präsenter denn je“

Warum radikalisieren sich junge Migranten, welche Warnzeichen gibt es und wie können Praktiker/innen entgegenwirken? ÖIF und Stadt Wels organisieren gemeinsam Podiumsdiskussion und Seminar zu Extremismus-Prävention

Podiumsdiskussion Wels

Die Veranstaltungen in Wels ist Teil einer breiten Kooperation der Stadt Wels mit dem Österreichischen Integrationsfonds, im Rahmen derer 2024 zahlreiche Maßnahmen wie Workshops und Seminare umgesetzt wurden. © Stadt Wels

Podiumsdiskussion in Wels

Am 17. Oktober diskutierte Ahmad Mansour mit den Podiumsgästen über Fanatismus und Extremismus und die Frage, wie Integration gelingen kann. © Stadt Wels

Am 17. Oktober diskutierte Ahmad Mansour in Wels über Fanatismus und Extremismus und die Frage, wie Integration gelingen kann. Über 160 Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil, die von der Stadt Wels in Kooperation mit dem Österreichischen Integrationsfonds organisiert wurde. Weitere Podiumsgäste waren Andreas Rabl, Bürgermeister der Stadt Wels, Michael Tischlinger, Leiter des Amts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung sowie Mirela Memic, Leiterin des Bereich Wertevermittlung beim ÖIF und Sven Janson vom Workshopprojekt „Respekt.Oberösterreich“. 

Krieg in Gaza als Radikalisierungsmotor

„Die Gefahr der Radikalisierung von jungen Migranten ist präsenter denn je“; erklärte Ahmad Mansour im Rahmen der Podiumsdiskussion. „Dabei spielen Soziale Medien eine zentrale Rolle. Seit dem 7. Oktober fluten Kriegsbilder aus Gaza die Sozialen Medien und dienen Extremisten als Radikalisierungsmotor.“ Faktoren für eine Radikalisierung seien sehr unterschiedlich und reichen von Identitätssuche über Mobbing bis zu fehlenden sozialen Bindungen in den Familien. „Radikale holen diese Jugendlichen ab, bieten ihnen einfache Antworten.“ Mansour plädierte dafür, Soziale Medien nicht Extremisten zu überlassen und digitale Gegennarrative zur islamistischen Propaganda zu schaffen sowie Aufklärungsarbeit und Medienkompetenz zu stärken. 

Seminar für Praktiker/innen: Warnzeichen erkennen und reagieren

Im Vorfeld der Podiumsdiskussion hielt Ahmad Mansour noch einen interaktiven Weiterbildungsworkshop mit rund 25 Praktiker/innen aus dem Jugend-, Schul- und Sozialbereich in Wels. Dabei lieferte er Inputs zu Mechanismen der Radikalisierung auf psychologischer, soziologischer und ideologischer Ebene, klärte über erste Warnzeichen auf und diskutierte mit den Teilnehmenden über Erfahrungen aus ihrem Arbeitsalltag. 

Das Seminar ist Teil des ÖIF-Seminarprogramms, das Anfang Oktober ins neue Herbstsemester gestartet ist. In über 70 kostenlosen Workshops werden Themen wie interkulturelle Kommunikation, Prävention gegen Gewalt, Extremismus und Antisemitismus oder Integrationsförderung in der Schule behandelt. Alle Informationen und Termine finden Sie unter www.integrationsfonds.at/seminare 

Breite Kooperation zwischen Stadt Wels und ÖIF

Die Veranstaltungen in Wels ist Teil einer breiten Kooperation der Stadt Wels mit dem Österreichischen Integrationsfonds, im Rahmen derer 2024 zahlreiche Maßnahmen wie Workshops und Seminare zu Themen wie Sicherheit und Polizei, Deutschförderung im Kindergarten sowie Werte- und Orientierungskurse umgesetzt wurden. Im Rahmen von Karriereplattformen wurden arbeitssuchende Flüchtlinge mit Firmen wie Hogo, Post AG und REWE zusammengebracht und über Jobmöglichkeiten informiert. Bei Schulbesuchen von ZUSAMMEN:ÖSTERREICH sprachen ehrenamtliche Integrationsbotschafter/innen an mehreren Welser Schulen über ihren Werdegang und motivierten die Schüler/innen ihre Chancen in Österreich zu nutzen. 

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