Brücken zwischen Österreich und Polen: Neuer ÖIF-Lyrikband bestehend aus 25 Gedichten ehrt Wisława Szymborska und Ewa Lipska
Am 16. Jänner 2025 lud der Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zur Lesung des neuen Gedichtbands "Manche mögen Poesie" in das Polnische Institut in Wien. Im Mittelpunkt des Gedichtsbands steht das Werk der polnischen Lyrikerinnen Wisława Szymborska und Ewa Lipska. Der Band umfasst 25 ausgewählte Gedichte in polnischer und deutscher Sprache und bietet damit einen eindrucksvollen Einblick in das lyrische Schaffen zweier bedeutender Stimmen der polnischen Literatur.
Mit diesem Gedichtband setzt der ÖIF ein Zeichen für die enge kulturelle Verbundenheit zwischen Österreich und Polen. Die Sammlung würdigt nicht nur das literarische Schaffen von Szymborska und Lipska, sondern zeigt auch die vielfältigen Verbindungen auf, die die Menschen polnischer Herkunft in Österreich prägen. Der Gedichtband ist zum Selbstkostenpreis über den Webshop des Integrationsfonds erhältlich.
Bedeutung von Szymborska und Lipska in der Literaturgeschichte
Im Vorwort des Bandes hebt der renommierte Slawistik-Professor Alois Woldan hervor, dass Szymborska und Lipska das 20. Jahrhundert maßgeblich geprägt haben – eine Zeit, die oft von männlichen Autoren dominiert war. Ihre Werke, obwohl tief verwurzelt in ihren persönlichen Erfahrungen, sprechen universelle Themen an und zeigen die einzigartige Perspektive beider Dichterinnen.
Wisława Szymborska, die 1996 den Nobelpreis für Literatur erhielt, und Ewa Lipska, eine ebenso geschätzte Dichterin, reflektieren in ihren Werken auf humorvolle und zugleich tiefgründige Weise über das Leben, die menschliche Existenz und gesellschaftliche Fragen. Der Band wird durch Szymborskas originelle Collagen bereichert, die einen spannenden Dialog zwischen Text und Bild kreieren.
Hintergrund: Pol/innen in Österreich
In Österreich leben rund 80.000 Menschen polnischer Herkunft. Polnische Staatsangehörige gehören damit zu den zehn größten Einwanderungsgruppen in Österreich. Der Höhepunkt der polnischen Einwanderung lag Anfang der 1980er-Jahre. Auslöser waren die Repressionen des kommunistischen Regimes in Polen, insbesondere das Kriegsrecht und die gewaltsame Unterdrückung der Solidarność-Bewegung. 1981 entfielen von den insgesamt 35.000 Asylanträgen 85 Prozent auf Pol/innen. Mit dem EU-Beitritt Polens 2004 nahm die polnische Arbeitsmigration zu.