29.04.2023, 21:10 Uhr

Deutsch lernen und Arbeit finden: ÖIF-Karriereplattformen künftig direkt bei Deutschkursträgern in ganz Österreich

Flüchtlinge und Vertriebene können Unternehmen mit offenen Stellen künftig direkt im Deutschkursinstitut kennenlernen / Umfangreiches ÖIF-Deutschlernangebot für Berufstätige

© Olha Soldatenko.

Aus dem Deutschkurs ins Bewerbungsgespräch: Arbeitssuchende Asylberechtigte und Vertriebene können künftig direkt beim Deutschkursträger Unternehmen mit offenen Stellen kennenlernen und sich vor Ort bewerben. Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) baut das Angebot seiner „Karriereplattformen“ weiter aus: Gemeinsam mit der der Berufsvereinigung der ArbeitgeberInnen privater Bildungseinrichtungen (BABE), deren Mitgliedsinstitute einen großen Teil der Deutschkurse in Österreich umsetzen, werden Karriereplattformen in Hinkunft auch direkt bei den Kursträgern durchgeführt.

Betriebe aus der Region, die auf der Suche nach Arbeitskräften sind, können ihre Beschäftigungsmöglichkeiten potenziellen Bewerber/innen direkt bei Deutschkursträgern vorstellen. Unternehmen mit offenen Stellen wie etwa SPAR, die Österreichische Post, Mediaprint, Foodora oder auch ISS Facility Management informieren Migrant/innen während den Deutschkurseinheiten direkt vor Ort über konkrete Einstiegsmöglichkeiten und Jobangebote für Personen mit geringen Deutschkenntnissen. Ziel ist es, Flüchtlinge und Vertriebene beim raschen Arbeitsmarkteintritt zu unterstützen und konkrete Möglichkeiten für Deutschlernende aufzuzeigen; die nächsten Termine finden bereits im Mai statt.

Sonja Ziganek, Leiterin der Integrationsprogramme beim ÖIF: „Derzeit haben viele Flüchtlinge einen geringen Bildungsstand und kommen daher beim Deutschlernen nur langsam voran. Gleichzeitig benötigen Unternehmen Arbeitskräfte in allen Bereichen. Ein Einstieg in den Arbeitsmarkt – und damit in die Selbsterhaltungsfähigkeit – ist daher vielfach auch bereits mit geringen Deutschkenntnissen möglich. Mit dem Ausbau der berufsbegleitenden Deutschlernangebote wird sichergestellt, dass auch Berufstätige ihre Deutschkenntnisse verbessern können.“

Dr. Christoph Jungwirth, Vorsitzender der Berufsvereinigung der ArbeitgeberInnen privater Bildungseinrichtungen (BABE): „An den Instituten der BABE besuchen Asylberechtigte sowie vertriebene Ukrainer/innen Deutschkurse auf unterschiedlichen Sprachniveaus. Wer laufend Gelegenheit hat, im Alltag auch tatsächlich Deutsch zu sprechen, lernt rascher und nachhaltiger. Die BABE unterstützt das Ziel, Deutsch lernen und arbeiten im Sinne einer nachhaltigen Integration parallel voranzutreiben, und stellt daher gern ihre Institute für Karriereplattformen zur Verfügung.“

Umfangreiches berufsbegleitendes Deutschlernangebot
Damit erwerbstätige Zuwanderinnen ihre Deutschkenntnisse verbessern können, bietet der ÖIF ein umfassendes Angebot zum berufsbegleitenden Deutschlernen: Zur Verfügung gestellt werden Deutschkurse für Flüchtlinge und Zuwander/innen auf den Niveaus A1 bis C1 und davor bei Bedarf Alphabetisierungskurse. Diese im Integrationsgesetz festgeschriebenen Kurse können von erwerbstätigen und nicht erwerbstätigen Personen gleichermaßen in Anspruch genommen werden. Neben diesen Präsenzkursen stellt der ÖIF auch ein breites Angebot an Online-Kursen und Selbstlern-Angeboten zur Verfügung. Unter www.sprachportal.at können insbesondere Deutschlernende, die bereits im Beruf stehen oder auch Betreuungspflichten haben, ihr Deutsch laufend mit Lernmaterialien, Übungstest, Podcasts und Videos sowie Online-Lerneinheiten verbessern.

Über die ÖIF-Karriereplattformen
Seit 2022 bringt der ÖIF im Rahmen Unternehmen, die Mitarbeiter/innen suchen, und Flüchtlinge und Vertriebene zusammen: Betriebe, die auf der Suche nach Arbeitskräften sind, können ihre Beschäftigungsmöglichkeiten potenziellen Bewerber/innen im Rahmen der Karriereplattformen direkt bei ihren Unternehmen oder bei Deutschkursträgern vorstellen. Teilnehmer/innen können Gespräche mit potenziellen Arbeitgebern und Recruiter/innen führen und sich direkt vor Ort für offene Stellen bewerben. Mehr als 2.000 arbeitssuchende Zuwanderinnen haben bisher an ÖIF-Karriereplattformen teilgenommen, etwa gemeinsam mit der Österreichischen Post, Spar, Lidl, Mediaprint, dem BFI in Linz, ISS sowie IKEA.

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