Liese Prokop Stipendium: ÖIF unterstützt engagierte Studierende mit Migrationshintergrund
Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) vergibt für das Studienjahr 2024/25 das Liese Prokop Stipendium an 16 asylberechtigte Studierende. Die diesjährigen Stipendiat/innen, vier Frauen und zwölf Männer, haben Wurzeln in Syrien und Afghanistan. Sie studieren Informatik, Pharmazie, Architektur, Elektronik und Informationstechnik, Humanmedizin, Maschinenbau, Rechtswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen-Bauwesen und Zahnmedizin. Von den Studierenden befindet sich eine Person im Nostrifizierungsprozess und fünfzehn im Vorstudienlehrgang. Die Stipendien wurden am 27. November 2024 im Bundeskanzleramt mit Integrationsministerin Susanne Raab und Gunnar Prokop, Schirmherr des Liese-Prokop-Stipendiums, vergeben.
Das Liese Prokop Stipendium wird seit 2007 an engagierte asylberechtigte Studierende mit sehr gutem Studienerfolg vergeben, die in Österreich keine staatliche Studienförderung erhalten und nachweisbar finanzielle Unterstützung zum Studium benötigen. Neben der Unterstützung im Studium nehmen die Studierende an einem Rahmenprogramm teil, welches die Vermittlung der österreichischen Kultur und Geschichte, ehrenamtliche Aktivitäten sowie Vernetzungstreffen umfasst. Dazu gehören etwa der Besuch des österreichischen Parlaments, des Stephansdoms sowie ein Besuch bei der Wirtschaftsagentur Wien. Ein besonderes Highlight stellt der Besuch des Österreichischen Leistungssport-Zentrums Südstadt und der Liese Prokop Privatschule gemeinsam mit Gunnar Prokop dar.
Voraussetzungen für das Stipendium
Für das Liese Prokop Stipendium bewerben können sich asylberechtigte Studierende im außerordentlichen Studium oder Nostrifikationsprozess, die sich auf eine oder mehrere Ergänzungsprüfungen z.B. durch den Besuch eines Vorstudienlehrganges vorbereiten. Die Bewerber/innen müssen eine Inskription an einer österreichischen Universität oder Fachhochschule vorweisen sowie vor Vollendung des 30. Lebensjahres sein. Mehr Informationen zum Stipendium finden Sie auf der ÖIF-Website.
Die Namensgeberin Liese Prokop (1941–2006)
Liese Prokop war eine international erfolgreiche Leichtathletin: Insgesamt war sie 50-fache Staatsmeisterin in verschiedenen Disziplinen der Leichtathletik. 1967 wurde sie Akademische Weltmeisterin in Tokio. 1969 holte sie zwei Weltrekorde im Fünfkampf. 1969 zog Liese Prokop als Abgeordnete in den niederösterreichischen Landtag ein – mit 28 Jahren war sie die jüngste Abgeordnete. 1981 wurde sie zur NÖ-Landesrätin für Sport, moderne Kunst, Soziales sowie Jugend- und Familienangelegenheiten ernannt, 1992 als erste Frau Österreichs zur Landeshauptmann-Stellvertreterin. 2004 wurde Liese Prokop als erste Innenministerin der Republik Österreich angelobt.