„Orange the World“: ÖIF mit Expert/innen-Tagung, Seminaren und Exkursionen gegen Gewalt an Frauen in ganz Österreich
Zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ am 25. November startet die 16-tägige weltweite Kampagne „Orange the World“ gegen Gewalt an Frauen. Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) stellt gemeinsam mit einer Reihe an Kooperationspartner/innen ein umfangreiches Programm in ganz Österreich zur Verfügung.
Expert/innen-Tagung zu Gewalt gegen Frauen mit Haller, Šarić und Toprak
Erstmals richtet der ÖIF in diesem Jahr eine Expert/innen-Tagung zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ in Wien aus. Die Veranstaltung widmet sich zentralen Themen wie Gewaltprävention, Selbstbestimmung und Geschlechterrollen und ermöglicht den Austausch zwischen Expert/innen und Praktiker/innen aus dem Integrationsbereich. Im Rahmen der Tagung spricht die Expertin für Konfliktforschung Birgit Haller über Femizide und Zwangsheirat. Emina Šarić, Expertin für Geschlechterpädagogik, beleuchtet Aspekte der Ehrkultur und patriarchaler Gewalt. Ahmet Toprak, Erziehungswissenschaftler und Experte für Beratungsarbeit mit jungen Männern im Migrationskontext, hält einen Vortrag zu Geschlechterrollen, Männlichkeitsnormen und Gewaltprävention. Sonia Koul und Barbara Stewart (ÖIF) präsentieren aktuelle Zahlen und Einblicke aus der Praxis zur Integration weiblicher Migrant/innen. Die Tagung richtet sich an Multiplikator/innen in der Arbeit mit Migrant/innen und kombiniert fundierte Analysen mit praxisnahen Hilfestellungen und Handlungsempfehlungen.
Integrations- und Frauenministerin Susanne Raab: “Jegliche Form von Gewalt gegen Frauen und Kinder hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Ehrkulturelle Gewalt wie weibliche Genitalverstümmelung oder Zwangsverheiratung sind absolut inakzeptabel und gesetzlich verboten. Um gegen patriarchale Ehrkulturen weiter vorzugehen haben wir eigene Frauenzentren des Österreichischen Integrationsfonds eröffnet, in dem Beratungen zum Gewaltschutz für Frauen mit Migrationshintergrund stattfinden. Wenn Sie selbst Gewalt erfahren gilt immer: Bitte wenden Sie sich an eine der kostenlosen Beratungsstellen, die es flächendeckend in ganz Österreich gibt. Dort werden Sie kompetente und rasche Hilfe finden.”
Sonia Koul, Leiterin des ÖIF-Frauenzentrums: „Seit Jahresbeginn haben über 45.000 weibliche Flüchtlinge eine Integrationsberatung beim ÖIF in Anspruch genommen und wurden im Zuge dessen zu ihren Rechten in Österreich sowie Unterstützungsangeboten für ein selbstbestimmtes Leben informiert. Die ÖIF-Frauenzentren sind eine niederschwellige erste Anlaufstelle, auch für Frauen mit geringen Deutschkenntnissen, die von Gewalt betroffen sind. Gemeinsam mit Fachexpert/innen und Kooperationspartner/innen unterstützt der ÖIF von Gewalt betroffene Frauen mit mehrsprachigen Beratungen und vermittelt bei Bedarf direkt an spezialisierte Einrichtungen weiter.“
Bis 10. Dezember: 30 ÖIF-Seminare, Exkursionen und Veranstaltungen in ganz Österreich
Zum Schwerpunkt gegen Gewalt an Frauen und Mädchen bietet der ÖIF auch in diesem Jahr während der gesamten Laufzeit ein umfangreiches Programm. In allen neun Bundesländern finden themenspezifische Veranstaltungen, Seminare und Exkursionen in Zusammenarbeit mit Kooperationspartner/innen statt: Gemeinsam mit dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), den Gewaltschutzzentren in St. Pölten und Tirol und dem Institut für Gewaltprävention und Konfliktmanagement (IFGK) informiert der ÖIF weibliche Flüchtlinge, Vertriebene und Zuwanderinnen zu Gewaltprävention, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung und stellt niederschwellig Beratungs- und Unterstützungsangebote für von Gewalt bedrohte und betroffene Frauen vor. Die Landespolizeidirektion klärt in Tirol über Sicherheitsaspekte im häuslichen Umfeld und in sozialen Medien auf, die Arbeiterkammer Steiermark informiert zu Arbeitsrecht und Schutz vor Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz. In Zusammenarbeit mit dem Frauengesundheitszentrum Graz erhalten Zuwanderinnen praxisnahe Informationen zu Frauengesundheit und Prävention. Die ÖIF-Frauenzentren bieten zudem Frauensprechstunden an, die Themen wie mentale Gesundheit und Selbstbestimmung behandeln.
Über die ÖIF-Frauenzentren
Ein zentraler Arbeitsschwerpunkt des ÖIF ist die Förderung und Unterstützung von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund. Die ÖIF-Frauenzentren bieten Zuwanderinnen eine breite Palette an mehrsprachigen Seminaren, Sprechstunden und Beratungen zu Berufs- und Bildungschancen, Gesundheit und Familie sowie Gewaltprävention und Selbstbestimmung an. In den ÖIF-Frauenzentren in Wien und Graz werden von Gewalt betroffene Frauen mit Fluchthintergrund beraten und direkt an jene Organisationen vermittelt, die sich intensiv mit Gewaltschutz auseinandersetzen und konkrete Hilfestellungen für den Einzelfall bieten. Alle Informationen zu den ÖIF-Angeboten zur Stärkung und Förderung von Frauen und den Frauenzentren finden Sie unter www.integrationsfonds.at/frauen.